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Hephaistos
(Klassische Sage in Schüttelreimen nacherzählt)

Es dringt aus der Tiefe das Hacken des Tons
ein Hämmern, es klingt nach Attacken des Hohns.
Der Weg führt hinab durch bauchige Schluchten,
es öffnen dem Blick sich schlauchige Buchten.

Dort schmiedet Hephaistos, die Stirne gebaucht,
von glühender Hitze die Birne gestaucht.
Vom Berg Olymp durch die Mutter geschieden,
hat fern am Ätna den Schutt er gemieden.

Sie warf vom Olymp einst den hinkenden Sohn
ins tosende Meer, dem Versinkenden Hohn.
Poseidon hörte das Klicken und Patschen,
sein Dreizack wollte schon picken und klatschen.

Das Platschen hat Nymphen beim Ratschen geweckt,
sie haben die Hände zu Watschen gereckt:
„Man weiß, dass Götter kaum Manieren zeigen
und auch nicht grade zum Sich-Zieren neigen.

Doch lässt ein Gott sein eignes Kind ersaufen,
wird sich ein Rächer einst den Sünder kaufen.
Poseidon, stopp das wilde Wetter-Röhren,
wir Nymphen gern des Sohnes Retter wären.“

Sie retten das Knäblein und die Fee Haistos
macht aus dem Jungen den Kunstschmied Hephaistos.
Sein goldner Thron der Mutter Strahlen fand,
der Schein erhellt selbst Ätnas fahlen Strand.

Hephaistos weiß, dass nun die Sache rollt!
Bald zahlt die Mutter seiner Rache Sold!
Sie steigt auf den Thron, entzückt ohnegleichen,
schon schließen Ketten, es klickt ohne Zeichen.

Der Sohn, den sie einst entbehrlich gefunden,
hat so die Mutter gefährlich gebunden.
Sie rief um Hilfe und zupfte und ruckte,
riss an den Ketten und rupfte und zuckte.

Obwohl sie die Stärksten, Besten gefunden,
blieb sie an Ketten, den festen, gebunden.
Dann kam Hephaistos, hat Wachs drauf gestrichen,
so ist die Fesselung stracks drauf gewichen.

Einst hat die Mutter mit Hohn sich betragen,
doch nun schafft der Sohn am Thron sich Behagen.
Und Zeus gab ein Fest, am besten die Feiern,
noch lauter als bei den Festen die Bayern.

Beim Ballspiel schoss Zeus einen Freistoß zur Au
und gab Aphrodite Hephaistos zur Frau.

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